Ein Zuviel an Bauchfett und Körperfett – es ist nicht zwingend Deine Schuld!
Viele Menschen mit überflüssigen Pfunden schämen sich ihrer „Entgleisungen“ – zu wenig Sport, zu viel und zu häufiges Essen, zu wenig Selbstbeherrschung und zu große Portionen.
Nur zu dumm, dass gerade der allgemeine Rat, mehr gesundes Getreide zu essen, dazu beiträgt, den Appetit anzukurbeln. Trotz starkem Willen bleiben die durch diverse Diäten verlorenen Pfunde meist nicht lange weg.
Die Hauptschuld dafür tragen zwei Nahrungsmittel, Zucker und Weizen. Das Problem daran ist zum einen der allgemein große Weizenverzehr, zum anderen die darin enthaltenen leicht verdaulichen Kohlenhydrate.
Bei vielen Menschen sieht die tägliche Ernährung wie folgt aus:
Morgens zwei Brötchen, mittags eine Nudelmahlzeit, zwischendurch leckere Stückchen vom Bäcker und abends belegte Brote. Weizen ist in unserer Nahrung allgegenwärtig, in Backwaren und Pasta sowie als Zusatz in vielen anderen Nahrungsmitteln. Auch macht es keinen großen Unterschied, ob Vollkorn oder nicht.
Moderner Weizen wurde durch intensive Züchtung und Kreuzung seit den 1960-er Jahren stark verändert. Die Züchtungen wurden zugunsten hoher Erträge und Backeigenschaften vorgenommen, sodass Weizen mit ursprünglichen Formen nicht mehr viel gemeinsam hat.
Es gibt inzwischen viele Untersuchungen aus mehr als 50 Jahren, wie Weizen viele Bereiche unseres Körpers beeinflusst. So soll es Zusammenhänge beim Verzehr von modernem Weizen mit der Entstehung von Schizophrenie und Autismus geben. Bekannt ist auch die Zunahme der Häufigkeit von Zöliakie in den letzten Jahren. Mit der Erkrankung Zöliakie besteht eine lebenslange Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten aus Weizen und anderen Getreidesorten.
Auch soll nachgewiesen sein, dass Bestandteile des Weizens sich in der Verdauung in Polypeptide umwandeln (morphinartige Substanzen), die die Fähigkeit besitzen, ins Gehirn überzugehen. Die Wirkung der Polypeptide im Gehirn ist dann zu vergleichen mit anderen Substanzen, die in uns angenehme Gefühle hervorrufen.
Sie haben sicher auch schon Menschen in Ihrem Freundes-, Arbeits- oder Bekanntenkreis erlebt, die durch äußere Lebensumstände Probleme mit ihrem Gewicht bekamen. Diese Menschen können aus ihrer momentanen Lebenssituation nur wenig positive Energie ziehen und greifen so in ihrer Verzweiflung zu Essbarem. Vor allem Essbares aus Weizen wie Brot, Kuchen und Pasta ist bestens dafür geeignet, eine leichte Euphorie durch unser Belohnungszentrum hin zu Glücksgefühlen entstehen zu lassen.
Es ist erwiesen, Menschen, die viele Weizenprodukte essen, nehmen bis zu 30 % mehr Kalorien auf!
Mit Bezug auf Weizen und glutenfreie Ernährungsalternativen mit Rezepten möchte ich Dir das Buch von Dr. med. Williams Davis sehr empfehlen: Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht
Weiter fördert eine getreidelastige Ernährung, noch dazu durch den hohen Kohlenhydratanteil, langfristig Übergewicht und weitere körperliche Beschwerden in einem Maß, welches die meisten Menschen nicht kennen.
Um auf die Überschrift zurückzukommen: „Ein Zuviel an Bauchfett und Körperfett – es ist nicht zwingend Deine Schuld!“
Wenn Sie auch gern Weizenprodukte essen, so werden Sie jetzt sicher aufatmen und denken: Ich wusste doch, die Ursachen für mein Übergewicht liegen an einer Stelle, die mir bisher unbekannt war. Dann wünsche ich Ihnen eine gute Figur und viel Erfolg und Durchhaltevermögen bei der Reduzierung von Weizenprodukten.
Zum Abnehmen empfehle ich sehr oft eine "Low Carb"- oder "Low Carb High Fat"-Diät ohne Hungern und Jo-Jo-Effekt!
Zusammengefasst liegt eine maßgebliche Ursache für Übergewicht in folgenden Faktoren begründet:
Der hohe Anteil an Stärke (Kohlenhydrate) im Getreide wird ganz leicht, schon beginnend im Mund mit den Enzymen im Speichel, in Einfachzucker = Glucose umgewandelt. Und Glucose ist gleich Traubenzucker und marschiert sofort ins Blut. Glucose/Traubenzucker für sich bewirkt einen schnellen Blutzuckeranstieg, der unser Hormon Insulin in die Höhe schießen lässt, um den Blutzuckerspiegel im Zaum, also konstant, zu halten. Den hohen Blutzuckerspiegel versucht nun das ausgeschüttete Insulin in unseren Zellen/Muskeln unterzubringen. Doch wenn unsere Muskeln gerade wenig zu tun haben und daher keinen Bedarf an zusätzlicher Energie haben, wird der Glykogenspeicher in der Leber mit ca. 100 g Glukogen (schnell verfügbarer Energiespeicher) aufgefüllt.
Vielleicht ist der Leberspeicher schon mit dem letzten süßen Snack aufgefüllt wurden, dann schiebt das Insulin die im Moment unverwertbare Glucose aus dem noch erhöhten Blutzuckerspiegel in den unendlichen Speicher, in die Fettzellen.
Dagegen nennt man Zucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr Saccharose, ein Zweifachzucker aus Glucose und Fructose. Im Vergleich zu Glucose/Traubenzucker fällt hier der Blutzuckeranstieg langsamer aus, womit die Chance auf Verwendung als Sofort-Energie steigt.
Um auf die oben beschriebenen Morphine zurückzukommen: Es ist durchaus möglich, dass dadurch ein Suchteffekt entsteht und es vielen Menschen so schwer macht, den Getreidekonsum einzuschränken. Bei Getreideverzicht soll es tatsächlich zu Entzugserscheinungen kommen wie bei anderen Drogen auch, nur bei Weizen in einer sehr abgeschwächten Form.
Weizen lässt durch die Insulinreaktion Bäuche wachsen und bei Männern über dem Bauch sogar die Brust, weil im Unterfettgewebe des Männerbauches östrogenähnliche Hormone gebildet werden.
Wenn Sie schon auf Vollkorngetreide umgestiegen sind, wird trotzdem aufgrund des natürlichen Phytin- und Lektingehaltes empfohlen, auch dieses in Maßen zu essen.
Phytinsäure gehört zu den bioaktiven Substanzen in Pflanzen
Sie dient auch in Getreide als Speicher für Phosphat und Kationen von Kalium-, Calcium-, Magnesium-, Eisen(II)-Ionen u. a., die der Keimling zum Wachstum benötigt. Aufgrund ihrer komplexbildenden Eigenschaften kann sie vom Menschen mit der Nahrung aufgenommene Mineralien teils unlöslich binden, sodass diese dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen.
Lektine – wie jede Pflanze enthält auch Weizen Lektine
Lektine bildet die Pflanze zum Schutz vor Schädlingen. Gegenüber Gemüselektinen soll das Weizenlektin WGA (wheat germ agglutinin) aggressiv, hitzestabil und durch unsere Verdauung nicht abbaubar sein. Das kann dazu führen, dass die Darmschleimhaut und die Darmzellen geschädigt werden. Der Darm wird dadurch durchlässiger für Lektine und unerwünschte Stoffe, wodurch auch Entzündungsreaktionen und Allergien im Körper entstehen können.
Zusatzinformation: Was macht gutes, verträgliches Brot aus?
Bei traditionellen Verarbeitungsmethoden (echtes Bäckerhandwerk ohne industrielle Backmischungen mit Enzymen und weiteren Zusatzstoffen) ist es die Fermentation (z. B. Sauerteig) mit Ruhezeiten bis 4 Tagen, die die vielen potenziellen Gefahren des Getreides bannt. Der Fermentationsprozess inaktiviert zum großen Teil die Phytinsäure und Lektine. Enzyme, Hefe und Bakterien deaktivieren im Getreide nicht nur Stoffe, die dem Menschen möglicherweise schaden könnten, sondern sie erschließen auch zuvor unzugängliche Nährstoffe und verändern den Geschmack positiv.